Auf ein Wort mit Matthias Vickermann Teil 2

Nun zu shoedoc: Welches Ziel verfolgst du mit deinem Online-Schuhreparatur-Service?

Matthias Vickermann: Mit unserer stark positionierten Marke wollen wir ein Zeichen setzen und deutschlandweit der Anbieter mit der größten Marktdominanz sein. Wir haben ein sehr nachhaltiges Anliegen und bieten unseren Kund*innen auch einen ethischen Mehrwert. Mit unserem Online-Schuhreparatur-Service sprechen wir uns ganz klar gegen das Fast-Fashion-Zeitalter aus. Schuhe lange zu tragen ist der nachhaltigste Umgang mit ihnen. Das garantieren wir.

Durch unseren digitalisierten Prozess machen wir es Verbraucher*innen ganz einfach, eine nachhaltige Entscheidung zu treffen. Unser Reparatur-Service ist für jeden leicht zugänglich – egal von wo. Easy, per Click.

Bietet shoedoc ausschließlich Schuhreparaturen an?

Matthias: Nein, unser Reparatur-Service spezialisiert sich nicht nur auf Schuhe. Mit unserer dazugehörigen Schwestermarke PurseNurse kümmern wir uns auch sorgfältig um alle Taschen. Egal, ob aus Leder oder anderen Materialien.

Was ist deine Vision mit shoedoc?

Matthias: Shoedoc ist deutschlandweit der Ansprechpartner für den Reparatur-Service. Egal, ob Schuhe, Taschen oder sogar Kleidung. Wir wollen weiterhin expandieren und unsere Serviceleistung erweitern. Außerdem ist uns das Gesamtpaket sehr wichtig. Wir planen Repair-Cafés und wollen Freude und Mehrwert miteinander kombinieren. Wir haben viele Edutainment-Idee. Außerdem wollen wir unseren Wirkungskreis durch Pop-Up Stores in verschiedenen Metropolen erweitern. So sind wir noch präsenter und können eine direkte Beratung vor Ort anbieten. Für unsere Kunden, die wir nicht vor Ort erreichen, bieten wir eine Online-Video-Beratung an. Shoedoc soll weiterhin wachsen.

Inwiefern setzt sich shoedoc auch anderweitig für das Thema Nachhaltigkeit ein?

Matthias: Nachhaltigkeit spielt für uns eine ausschlaggebende Rolle. Wir reduzieren unseren CO2- Fußabdruck und gehen verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen um, indem wir Abfall verringern und wiederverwertbare Materialien nutzen. Für unsere Schuh-Reparatur benutzen wir verschiedene biobasierte Klebstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Beim Verpacken minimieren wir Abfall und verwenden wiederverwertbare Materialien. Um unsere Ware zu schützen benutzen wir Füllmaterial aus recyceltem Altpapier – das ist ökologisch und umweltfreundlich. Wir verzichten bewusst auf Einwegplastik.

Mit unserer Hochwasser-Hilfsaktion reinigten wir Schuhe von Flutopfern. Wir erhielten täglich Pakete aus den betroffenen Regionen, reinigten und reparierten. Wir blicken immer über unseren Tellerrand hinaus und sehen, wo wir noch mehr tun können. Im November starten wir mit unserer Schuhsammel-Aktion. Wir sammeln Schuhwerk aus dem ganzen Land, bereiten dieses auf und spenden es an ausgewählte Organisationen zur Unterstützung von wohnungs- und obdachlosen Menschen.

Auch bei der Auswahl unserer Kooperationspartner achten wir explizit auf ein gemeinsames Werteverständnis.

Was ist deine Motivation, um einen guten Job zu machen?

Matthias: Unsere Motivation ist ganz klar: Wir wollen etwas bewirken. Mit jedem Schritt gehen wir voran. Wir wollen die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort machen. Auch wenn das nach einer romantischen und idealistischen Idee klingt. Wir glauben daran. Wir glauben an das veränderte Konsumverhalten unserer Kund*innen. Und genau deswegen bieten wir diese Dienstleistung an. Unser Herzblut steckt in jeder einzelnen Reparatur. Jeder Schuh, den wir reparieren und vor der Mülltonne retten konnten, ist ein Gewinn. Nicht nur, weil unsere Kund*innen wieder Freude an ihren Schuhen haben. Nein. Weil wir mit jedem Schritt beweisen, dass sich die Reparatur lohnt. Wir wollen inspirieren und eine kreislauffähige Zukunft gestalten. Die Ressourcen unserer Erde sind zu wertvoll, um sie zu verschwenden. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Das wissen wir. Doch wir wissen auch, dass wir das schaffen.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Matthias: Ich empfehle Gründer*innen sich auf jeden Fall frühzeitig gute Rechtsanwalt*innen und Steuerberater*innen mit ins Boot zu holen. Zudem schadet es nie, einen guten Draht zur betreuenden Bank zu haben. Ich rate, diese Kontakte sehr gut und kontinuierlich zu pflegen. Es geht um den Erfolg der eigenen Unternehmung. Das setzt langfristiges Denken voraus.

Diese Partnerschaften unterstützen bei potenziellen rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Sorgen. Die können immer mal wieder auftauchen und genau deswegen, brauchen Gründer*innen verlässliche Partner*innen.

Was ich zu guter Letzt noch mit auf den Weg gebe: Glaubt immer an euch selbst und lasst euch nicht beirren. Ich wurde damals auch belächelt, als ich umsattelte und nochmals eine Ausbildung zum Schuhmacher gemacht habe.

Du hast den Anfang des Interviews verpasst? Kein Problem. Hier geht’s zu Teil 1.

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